Zwei Initiativen verlangen Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in Wernetshausen. Der Kanton prüft nach anfänglichem Zögern derzeit die Umsetzungsmöglichkeiten. Eine Initiative befasst sich mit dem kantonalen Strassenprojekt „Gehweg Bachtelstrasse, Abschnitt Sack- bis Sennhüttenstrasse“
Das Strassenprojekt sieht zur Verbesserung der Schulwegsicherheit den Bau eines Gehweges vor: Geplant ist der Trottoir-Bau entlang der Bachtelstrasse im Abschnitt Sack- bis Sennhüttenstrasse. Das Projekt wurde vor rund einem Jahr öffentlich bekannt gemacht und aufgelegt. Während der Auflage wurde im Februar 2016 beim Gemeinderat eine durch circa einhundert Bewohner von Wernetshausen unterzeichnete Einwendung eingereicht. Verlangt wurden Massnahmen zur Verbesserung des Fussgängerschutzes bei der Strassenüberquerung an der Kreuzung Bachtelstrasse/Höhenstrasse sowie weitere flankierende Massnahmen zur Aufwertung des Ortszentrums, zum Beispiel die Errichtung einer Tempo-30-Zone.
Der Gemeinderat Hinwil lehnte in der Folge die Einwendung vorerst ab. Obwohl gemäss seiner Einschätzung die ersuchte Temporeduktion im Einklang mit dem Verkehrsrichtplan Hinwil stehe und die Situation bei der Kreuzung beim Dorfladen gefährlich sei.
Die Initianten liessen sich mit diesem Entscheid nicht abspeisen. Im Mai 2016 reichten sie als Reaktion auf den Gemeinderatsbeschluss ein Wiedererwägungsgesuch ein. Sie bemängelten, dass der Gemeinderat nur auf das Thema Tempo-30 und nicht auch auf die verlangten flankierenden Massnahmen zwecks Verbesserung des Fussgängerschutzes an der gefährlichen Kreuzung Bachtel-/Höhenstrasse einging. Ausserdem wurde bereits vor ein paar Jahren bei der Sanierung der Höhenstrasse Richtung Hasenstrick – mit Unterstützung des Gemeinderats notabene – eine Tempo-30-Zone eingerichtet. Damals wurde auch der Fussgänger-Übergang beim Dorfladen mit einer Mittelinsel gesichert, was die Verkehrssicherheit ein wenig verbessert hat. Es ist nicht nachvollziehbar, wenn in kurzer Entfernung im aktuellen Projekt der Gemeinderat seine Unterstützung für ein Tempo-30 und weitere Massnahmen verweigert. Trotz projektiertem Gehweg bliebe die Verkehrssituation für die Fussgänger, welche die Strasse beim Dorfladen überqueren müssten, anhaltend gefährlich. Im vorliegenden Projekt müssen daher die erforderlichen Verbesserungen umgesetzt werden.
Kanton und Gemeinde sind gesprächsbereit
Im Oktober wurden die beiden Anwohnervertreter, René Beeler und Marlies Kroese, zu einem „runden Tisch“ mit Vertretern des Amts für Verkehr und des Tiefbauamts des Kantons Zürich, der Kantonspolizei und des Gemeinderats eingeladen. Im Laufe der Diskussion hat sich herausgestellt, dass sämtliche Parteien den Handlungsbedarf bezüglich Sicherheit sehen. Alle teilen zudem die Einschätzung, wonach das gegenwärtige Projekt, welches nur einen Gehweg vorsieht, diesen Handlungsbedarf nicht adressiert.
Die Kantonsvertreter haben schliesslich vorgeschlagen, die Sicherheitssituation an der Kreuzung beim Dorfladen eingehend zu analysieren und Vorschläge zur Verbesserung der Sicherheit auszuarbeiten. Sowohl bauliche Massnahmen, wie auch Temporeduktionen sollen geprüft werden. Diese Abklärungen dauern rund ein halbes Jahr. Das Gehwegprojekt verzögert sich entsprechend bis ins Jahr 2018.
Die Initianten sind mit diesem Zwischenstand sehr zufrieden. Der Ball liegt nun bei Kanton und Gemeinde. Man darf auf das Resultat gespannt sein.
Zweite Initiative: Bachtelstrasse-Rebacher – Sackstrasse
Parallel dazu und unabhängig vom Projekt „Gehweg“ haben Ende 2016 über hundert Anwohner, dank der Initiative von Gabriela Tanner, beim Gemeinderat eine Petition „für mehr Sicherheit an der Bachtelstrasse in Wernetshausen“ eingereicht. Darin schlagen sie diverse Massnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf der Bachtelstrasse vor, insbesondere um die beiden Einfahrten Rebacher und Sackstrasse sicherer zu machen. Ausserdem wird eine 30er-Zone für dieses Quartier angeregt.
Die Initianten beider Anwohnerinitiativen sind miteinander im Kontakt und bündeln damit die Kräfte der Wernetshauser Bevölkerung im Einsatz für mehr Verkehrssicherheit.
René Beeler und Marlies Kroese